Österreich KURIER
Ein geniales Duo und Publikumslieblinge obendrein: Michael Niavarani (li.) und Wolfgang Stumph im Wiener Gartenbaukino.
Als "a g'füllte Haut mit zwa Zipfln" definiert man in Ostösterreich bekanntlich eine Wurst. Im Fall von "Salami Aleikum" ist diese Haut bis zum Platzen mit Humor gefüllt.Der Film mit Österreichs derzeit erfolgreichstem Kabarettisten Michael Niavarani und dem beliebten deutschen Schauspieler Wolfgang Stumph strotzt nur so vor Anspielungen auf aktuelle gesellschaftliche Konflikte. Im Wiener Gartenbaukino Kino hatte der Film nun Vor-Premiere. Mit dabei - neben einigen Prominenten (es moderierte Eva Pölzl ) - auch die beiden Hauptdarsteller.
Kraftakt
Stumph über seine Rolle als kauziger, ostdeutscher Provinz-Gastwirt, der plötzlich die Liebe zum Iran entdeckt: "Ob Ost- oder Westdeutsch, wir haben gemeinsame Probleme. Die Finanzkrise, die Arbeitslosigkeit, die Politikverdrossenheit, die Raffgier, der Werteverfall. Das ist auf der ganzen Welt gleich, egal ob in Ostdeutschland oder sonstwo. Wir Menschen müssen begreifen, dass nur die gemeinsame Kraft eine Veränderung herbeiführen wird."Einen Kraftakt erfordert auch die Rolle von Michael Niavarani. Der Kabarettist verkörpert einen deutsch-iranischen Fleischhauer, der seinen Sohn ( Navid Akhava ) für einen Versager hält und ihm alle Chancen verweigert. Ihn reizten besonders die Parallelen zwischen Persern und Ostdeutschen.Im KURIER-Interview erklärte Niavarani: "Beide Familien im Film, sowohl die "Ossis" als auch die Perser, leben ein bisschen in der Vergangenheit. Dabei vergessen beide Gruppen, dass weder in der DDR noch im Schah-Regime immer eitel Wonne herrschte."
Ab 1. Jänner 2010 in den Kinos.